Lombardei
Franciacorta – die italienische Antwort auf den Champagner
In den 60er Jahren beschloss ein Winzer aus einem Weingebiet bei Brescia, nicht mehr seinen leicht sprudelnden Wein (Frizzante) zu produzieren, sondern seine Weine für die zweite Fermentierung in Flaschen abzufüllen, also gleich wie die grossen Champagner. Der Winzer wurde zu Beginn belächelt. Doch sein langsamer, aber wachsender Erfolg animierte andere Winzer in der Gegend gleich zu ziehen.
Heute muss ein Franciacorta den Vergleich mit den Champagnern nicht mehr scheuen. Zu den ganz grossen Produzenten gehörten Ca‘ del Bosco, Cavalleri, Majolini und Ferghettina. Massenproduzenten, die aber ansprechende Qualität liefern, heissen Berlucci und Bellavista. Eine gute Flasche Franciacorta gibt es ab 20 – 25 Franken. Einen anständigen Champagner in dieser Preisklasse gibt es kaum.
Vom Franciacorta landen erst etwa 10% im Export, der Rest wird in Italien getrunken, vorwiegend in Norditalien.
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Unterschied Prosecco – Franciacorta/Champagner/Crémant:
Bei all diesen Schaumweinen produziert der Winzer zuerst einen Grundwein, als würde er einen normalen Wein produzieren. Erst dann, bei der zweiten Gärung, setzt die Spezifizierung ein.
Die zweite Vergärung, bei der unter Zugabe von Hefen die Bläschen entstehen, findet beim Prosecco in riesigen Drucktanks (Autoklave) statt. Von dort wird der Prosecco dann in Flaschen abgefüllt.
Bei Champagner/Franciacorta/Crèmant wird für die zweite Gärung ebenfalls Hefe zugesetzt. Allerdings findet diese Gärung in der Flasche statt. Daher auch der Ausdruck Flaschengärer.
Flaschengärer können teilweise jahrelang gelagert werden. Der Prosecco hingegen verliert nach etwa 2 Jahren seine Spritzigkeit.