Domaine Notre Dame des Pallières, Gigondas
Burschikose Handwerker mit perfektem Wein
Man muss schon suchen, um die Domaine Notre Dame des Pallières in Gigondas nicht zu verpassen. Wie viele erstmalige Besucher lande auch ich zuerst auf einer etwas vernachlässigt wirkenden Domaine, die einem Nachbarn gehört.
Notre Dames des Pallières ist ein sehr altes Familiengut, dessen Name aus dem Mittelalter stammt. Das Weingut hat den Namen von der nahegelegenen Quelle übernommen, die den Ruf hatte, vor der Pest zu schützen.
Bald Bio
Heute bewirtschaften die Geschwister Isabelle und Julien mit Hilfe ihres Vaters Claude rund 30 Hektar Wein. Das Gut ist noch nicht bio-zertifiziert, aber auf dem Weg dazu.
In ihren Weingärten gedeihen die typischen Reben des südlichen Rhônetals: Grenache, Mourvèdre und Syrah für die Rotweine, Roussanne und Marsanne für die Weissen.
Zarte Weine aus dem Gigondas
Ihre Weinberge profitieren vom Mikroklima im Gebiet von Gigondas. Dazu tragen die Dentelles de Montmirail bei, ein uraltes und stark zerklüftetes Gebirge. Das wunderhübsche Weindorf Gigondas hängt wie ein Nest vor den Dentelles und erlaubt einen wunderbaren Blick in die Ebene. Von Gigondas fällt der Berg steil in die Ebene hinunter, wo auch das Weingut Notre Dame des Pallières liegt.
Es fällt auf, dass vor allem die Rotweine etwas feiner sind als jene aus dem weltberühmten und nahegelegenen Châteauneuf-du-Pape. Dafür verantwortlich ist das spezielle und etwas kühlere Mikroklima von Gigondas.
Rauhste Hände der Welt
Julien trifft man eher selten an, denn er ist meist in den Reben. Seine Schwester Isabelle schmeisst Verkauf und Marketing mit betörend rauhem Charme.
Immerhin hatte ich das Glück, Julien ganz kurz zu sehen - und seine Hand zu drücken. Ich habe so etwas noch nie erlebt: Durch die Arbeit im Weinberg sind seine Hände derart rauh, dass ich glaubte, meine Hände geschmiergelt zu bekommen. Und weil Julien auch für die Weinbereitung zuständig ist - aber schauen Sie selber: