Umbrien - lange Zeit im Schatten der Toskana
Umbrien ist die Heimat von Sagrantino, Grecchetto und Trebbiano
Umbrien war jahrzehntelang Billiglieferantin von dunklen Weinen für toskanische und piemontesische Grossproduzenten. Die Weine von hier wurden kaum je in Flaschen abgefüllt , sondern nur in Tanks herumgekarrt. Deshalb blieb Umbrien auf der Weinkarte weitgehend unbekannt.
Eine Ausnahme bildete der Orvieto, ein weissenr Massenwein, benannt nach der gleichnamigen Stadt, die auch von der Autobahn Florenz - Rom sichtbar ist. Produziet wird der "Orvieto" aus den typisch umbrischen Weissweinsorten Grecchetto und Trebbiano.
Den "Orvieto" gibt es nach wie vor. Doch unterdessen haben findige Winzerinnen und Winzer herausgefunden, dass sich aus dem Grecchetto und vor allem dem Trebbiano aus Spoleto herrliche Weissweine produzieren lassen. Vor allem um den Trebbiano Spoletino ist ein wahrer Hype ausgebrochen. Soviel zu den umbrischen Weissweinen.
Montefalco Sagrantino - der tanninreichste Wein der Welt
Von der Toskana aus breitete sich immer mehr die Sangiovese-Traube aus, welche die einhemische Rotweinsorte Sagrantino zu verdrängen drohte. Die Sangiovese-Traube hatte den Vorteil, dass sie nicht so tanninreich war wie der Sagrantino. Dessen krachende Tannine mit aggressiven grünen Noten ergab häufig einen wahren "Rachenputzer", den nur die lokale Bevölkerung um Montefalco zu trinken wagte. Und da die Winzer überleben wollten, sattelten sie um und vernachlässigten den Sagrantino, den tanninreichsten Wein der Welt. In den siebziger Jahren war die uralte Sorte beinahe verschwunden.
Marco Caprai, der Retter des Sagrantino
Bis der Sohn eines angesehen Winzers namens Marco Caprai kam. Er schaffte es, die ungestümen Tannine zu bändigen, in dem er die Trauben länger reifen liess. Auch beim Ausbau der Weine hatte Marco Caprai ein gutes Händchen, und er liess dem Tropfen seine Zeit auf der Flasche. All das braucht der Sagrantino. Heute gibt es köstlichen Sagrantino, nicht nur von Mario Caprai. Die Tannine fühlen sich beinahe zart an und kullern wie kleine Kügelchen über die Zunge. Gepaart mit dem vielen Extrakt ergibt das einen schweren, aber grossen Wein.
Sorgfältige umbrische Olivenölbauern
Umbrien ist landschaftlich wunderschön. Dazu passen auch gepflegte Olivenhaine. Umbrien kennt - gemessen an seiner Grösse - sehr viele Olivenölbauern, die bestes Olivenöl produzieren. Bei Preisverleihungen nach Olivenölkverkostungen sind umbrische Produzenten immer auf den vordersten Rängen. Deshalb führen wir bei Agostinis Weine die Olivenöle von Graziano Decimi und Luigi Tega, beide umbrische Spitzenproduzenten.
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