G. Sordo, Barolo, Piemont in Italien
G. Sordo, Barolo-Produzent im Piemont mit Ecken und Kanten
Giorgio Sordo führt den Betrieb in dritter Generation – und er ist eine echte Saftwurzel. Kennengelernt habe ich ihn 2015 an der Weinmesse Vinitaly. Obwohl ich klar zu erkennen gab, dass ich ihm nicht lastwagenweise Wein abkaufen würde, plauderte er mitten im Messerummel zwei Stündchen mit mir. Dabei liess Giorgio immer ältere Jahrgänge seiner acht verschiedenen Barolo aus dem Piemont auffahren. Es wurde ein ausgesprochen heiterer Nachmittag. Erst als sich eine amerikanische Wein-Import-Delegation ankündete, eiste sich Giorgio Sordo los.
100jährige Familientradition
Die Sordos betreiben seit über 100 Jahren Weinbau in Castiglione Falletto und den übrigen Barolo-Gemeinden. Langsam macht sich seine Tochter Paula dran, das Gut zu übernehmen. Sie hat ihre eigene Weinlinie unter dem Namen Paola Sordo.
Traditioneller Barolo-Produzent
Als in den 70er und 80er Jahren immer mehr Barolo-Produzenten ihren Wein mit dunkleren Traubensorten verschneiden wollten, um den Barolo dunkler erscheinen zu lassen – so, wie es die Kundschaft in den grossen Märkten verlangt – weigerte sich schon Giorgio Sordos Vater, bei dieser Mode mitzumachen. Im Streit zwischen den „Modernisti“ und den „Tradizionalisti“ gehörten die Sordo zu den Wortführern der „Tradizionalisti“. Heute ist der Streit (fast) vergessen – zumindest tun alle so. Tatsächlich findet man heute bei manchem Traditionalisten Barolo, die ein Bad im kleinen Barrique genommen haben. Umgekehrt sind die Modernisten etwas moderater geworden beim Einsatz des Barriquefässchens.
Breites Weinsortiment an piemontesischen Rot- und Weissweinen
Neben acht Barolo - darunter solche aus Spitzenlagen - produziert Giorgio Sordo auf der Rotweinseite Barbaresco, Nebbiolo, Pelaverga und auf der weissen Seite Sauvignon Blanc, Vionié und natürlich den piemontesischen Klassiker Roero Arneis.