Le Vigne di Silvia, Bolgheri (Toskana)
Vom Basilikum zu Top-Weinen
Silvia Fuselli spielte Fussball. Auch für das italienische Nationalteam. Und eigentlich hätte sie das noch lange gemacht. Doch irgendwie zog es sie 2019 auf den elterlichen Hof zurück. Schwester Stefania hatte es unterdessen nach New York verschlagen, wo sie an der Wall Street arbeitete. Auch sie kehrte zurück - auf Drängen von Silvia.
Denn die beiden hatten etwas vor: Sie wollten ihren eigenen Wein produzieren.
Wein spielte bei den Fusellis lange eine untergeordnete Rolle. Grossvater Silvio baute den Hof in den fünfziger Jahren auf, setzte aber auf Gemüse. Vater Carlo hatte ein glückliches Händchen und stieg zum grössten Basilikum-Lieferanten für die italienische Nahrungsmittelindustrie auf. Von Wein weit und breit keine Spur.
2014 kaufte der Vater eine kleine Weinparzelle, dies in Erinnerung an alte Tage, als auch die Fusellis für den Eigengebrauch etwas Wein herstellten. Die Parzelle gehörte dem Marchese Incisa della Rocchetta, dem Begründer des weltberühmten "Sassicaia". Der Erwerb dieser kleinen Parzelle war der Startschuss für den Weinbau, der fortan in Silvias Kopf herumgeistern sollte.
Heute gehören den beiden Fuselli-Schwestern sechs Hektar Rebland. Sie gehören damit zu den kleineren Produzenten. Dass sie die Weinproduktion auf bio umstellen, war ihnen vom ersten Tag an klar. "Wir sehen ja, wohin es führt, wenn wir keine Sorge zur Umwelt tragen," sagt Silvia und schaut zum Himmel hoch.