ZU MEINER PERSON:
Liebe Besucherin, lieber Besucher
erinnern Sie sich noch, als Sie das erste Mal Wein getrunken haben? Vermutlich war es ganz ok, aber eigentlich eher cool denn wirklich gut. Oder?
Meine ersten Schritte
Meine Geschichte verrate ich Ihnen gerne jetzt schon: Mit 17 trank ich in der WG Wein aus der Milchgugge. Er kostete 1.80 Fr. Später kam der Chianti aus der Strohflasche. Dann folgten Jahre mit irgendwelchen Weinen aus irgendwo. Dass ich damals Cabernet Sauvignon besser fand als die in meiner Preisklasse eher gächen Pinot Noir, daran kann ich mich noch erinnern. Auch einen Merlot fand ich ganz passabel. Ein Riesling hingegen schreckte mich nur schon vom Anblick her: zu sauer, zu ungeschliffen.
Nun, mein Geschmack - und auch der Ihre - sind immer ok. Schliesslich geht es um ein Genussmittel.
Nicht der erste Weinhändler
Doch eines Tages zog ich nach Rom - gleich für sechs Jahre als Korrespondent für Radio SRF. Da begann ich mich über meine
Weinignoranz zu ärgern. Also beschloss ich, eine Sommelier-Ausbildung zu absolvieren. Die war ziemlich streng. Zurück in der Schweiz fragte ich mich: Was machst Du jetzt mit dieser Ausbildung? Die Antwort: Ich eröffnete die ca. 3'500ste Weinhandlung in der Schweiz (Statistik Weinhandelskontrolle). Das heisst: Niemand hat auf mich gewartet. Aber es gibt mich noch immer. Seit 2016. Und noch immer suche ich immer wieder neuen Wein für meine Kundschaft, lasse Köchinnen und Köche aus Italien nach Basel kommen, um z. B. auch Sie an einem Wine&Dine-Anlass zu verwöhnen oder halte Kurse über exzellenes Olivenöl ab.
Benvenuti!
Wein - schon seit ewig globalisiert
Auf Ischia vor Neapel machte es „Klick“. In Sachen Weingeschichte meine ich. Dort kann man heute noch die etruskische und griechische Rebkultur bewundern: Im Norden der Insel die geordneten Reihen des griechischen Rebbaus, im Süden die wildwuchernden Stöcke nach etruskischer Façon. Und wer vor dem Scherbenberg in Rom steht – dort wohnte ich - und im französischen Mâcon ähnliche Berge mit kaputten Amphoren aus Römerzeiten sieht, begreift schnell: Der Wein war schon vor 2000 Jahren ein globalisiertes Produkt.
Der grosse Durst
All das weckte meinen Durst – nach mehr Wissen und besserem Wein. Also liess ich mich in
Rom zum Sommelier ausbilden (FIS). Da lernte ich mit Gaumen UND Worten trinken und viel viel Weingeschichte. All das gibt’s bei meinen Weindegustationen im Bachlettenquartier in Basel zu hören – wohldosiert, versteht sich…und manchmal steht dazu auch
etwas in meinem Weinblog. Oder auch auf Facebook und irgendwann auch Instagram.
Mein Weincredo
Ich interessiere mich für Winzerinnen und Winzer, die nach biologischen oder bio-dynamischen Grundsätzen arbeiten, ihre Weine nicht schönen, filtern oder schwefeln und Winzer, die ihre Reben an Steillagen trotz Schweiss und wenig Lohn weiter pflegen. Das Wichtigste bei allem bleibt aber: Die Weine müssen schmecken. Deshalb schaffen es auch Winzer in meinen Weinkeller in Basel, die keine Gütesiegel auf ihre Flaschen pappen dürfen oder wollen. Hauptsache, sie produzieren guten Wein.
Damit ich weiss, was ich verkaufe, kenne ich fast alle Winzerinnen und Winzer persönlich. Meine Weine importiere ich in aller Regel selber. Deshalb trifft man mich hin und wieder wartend an Zollübergängen.
Meine Weine
Bei meiner Weinauswahl lege ich das Gewicht auf die „simplen“ Weine. Am liebsten auf solche, die aus einer einzigen Rebsorte gemacht sind und kein langes Bad im kleinen, neuen Fass hinter sich haben. (Die Ausnahme bestätigt die Regel. Burgunderweine und Bordeaux dürfen etwas im Barrique gelegen haben.) Nur so kann ich - vielleicht - die Traubensorte herausriechen und Schlüsse auf Region, Boden und Klima ziehen. Dann beginnt der Wein zu sprechen und das Sommelier-Kauderwelsch kriegt einen Sinn. Ich kann dieses blabla natürlich auch sein lassen und mich an Geschmack und Wirkung des Weins erfreuen. Das ist auch ok. Fakt ist: Ich hab‘ die sortenreinen Weine ohne übertriebenen Barrique-Einsatz meist lieber.
Am meisten Flaschen habe ich aus Italien, da ich davon am meisten verstehe. Immer faszinierter bin ich von französischen Weinen. Und in jüngerer Vergangenheit haben es auch ein paar Schweizer Weine in mein Angebot geschafft. Die sind übrigens wirklich sehr gut.
Naturweine, Bio, Biodynamisch
Vor 30 Jahren ging die erste Bio- und Naturweinwelle los. Das war interessant. Nur: Die Weine waren meist grauenhaft. Aber sie waren bio. Das gab etwas Halt angesichts des wenig Erfreulichen im Glas. Heute hat sich das gottlob geändert. Eine neue Generation von Winzerinnen und Winzern ist am Werk, die weiss: bio, biodynamisch oder Naturwein reicht nicht. Der Wein muss gut sein. Bei den Naturweinen müssen wir uns wieder an die fremd gewordenen Geschmacksnoten gewöhnen. Ganz sachte. Zum Beispiel an meinen Weinanlässen. Die sind nämlich interessant.
Herzlich willkommen.