Die Stadt Basel und der Wein
Aus dem Baselbiet kommen immer bessere Weine
Der Reb- und Weinbau ist in Basel und in der übrigen Nordweschtschweiz schon seit langem tief verwurzelt. Funde in Aesch (BL) oder in der Römersiedlung Augusta Raurica belegen, dass die Römer bereits vor 2000 den Weinbau in der Nordwestschweiz betrieben haben.
Im 19. Jahrhundert unterhielten die Bauern in praktisch jedem Dorf ein paar Reben. Die Rebfläche lag damals in der Nordwestschweiz bei sagenhaften 600 Hektaren. Die hier gekelterten Weine waren meist für den Eigenverbrauch bestimmt. Die alkoholschwachen Weine waren auch Wasserersatz, da das Wasser damals nicht immer sauber war.
Zwischen 1850 und 1950 kam der Weinbau in der Nordwestschweiz praktisch zum Erliegen. Der echte und falsche Mehltau sowie die aus den USA importierte Reblaus rafften etliche Weingärten dahin, so dass viele Winzer die Pflege ihrer Reben aufgaben. Mitte der 60er Jahre bewirtschafteten die Winzer gerade mal 50 Hektaren Rebfläche – so wenig wie noch nie.
Doch nicht nur die Reblaus und verschiedene Krankheiten setzten dem Nordwestschweizer Wein zu. Die Gegend hatte auch ein grosses Qualitätsproblem. So schafften es die Winzer immer weniger, ihren Wein an die Kundschaft zu bringen.
Dies begann sich erst Ende der 70er, Anfang der 80er zu ändern. Seither kennt das Baselbiet etliche Produzenten, die überregional, teilweise sogar auch im Ausland, prestigereiche Wettbewerbe gewinnen. Zu den Vorzeigegütern gehören zweifellos das Weingut Jauslin im Muttenz, die beiden Weingüter Klus 177 und Tschäpperli in Aesch oder die Sieben Dupf Kellerei in Liestal, grösste Produzentin und Vermarkterin von regionalen, aber auch internationalen Tropfen.
Seit 1970 nimmt die Rebfläche jedes Jahr um eine bis zwei Hektaren zu – auf heute gut 135 Hektaren in den Kantonen Baselland, Basel-Stadt und Solothurn.
Der Kanton Basel-Stadt kennt -wie viele andere Weinregionen auch - einen Staatswein. Allerdings bezieht er die jährlich 500 Flaschen Gutedel nicht in der Nordwestschweiz, sondern bei der Bezirkskellerei Markgräflerland. Sie verwendet dafür Gutedel-Trauben (Chasselas) vom Isteiner Klotz.
Auch das Baselbiet hat einen Staatswein. 2020 laden die beiden Basel die Winzer ein, an einem Wettbewerb teilzunehmen, bei dem der Staatswein beider Basel gekürt werden soll.