Domaine Taupenot-Merme in Morey-St.Denis - unendlich zarte Burgunderweine
Virginie Taupenot und ihr Bruder haben das Weingut wieder ganz nach oben gebracht
Ich muss zugeben, die Domaine Taupenot-Merme stand zu Beginn nicht auf meinem Wunschzettel. Ich kannte sie schlicht nicht.
Es war schliesslich der Sommelier Christoph der "Maison Doucet" in Charolles, der mich auf das Weingut aufmerksam machte. "Gehen Sie zu Virginie, sie macht tolle Weine - und richten Sie ihr einen Gruss von mir aus." Es war der zweite Teil des Sätzchens, der wie ein Türöffner wirkte. Denn als ich Virginie anrief, war ihre erste Antwort: "Sorry, wir haben keinen Wein mehr," um dann nachzufragen: "wer schickt Sie?" - Ich: "Christoph, der Sommelier aus Charolles." - "Oh Christoph, sehr schön. Kommen Sie vorbei, mal schauen, was sich machen lässt."
16 verschiedene Etiketten
Es liess sich was machen. Das Weingut Taupenot-Merme produziert 16 verschiedene Etiketten, und ein schöner Teil davon war bei meinem Besuch bereits vergriffen. Doch immerhin gabs noch so viel, dass wir uns eine schöne Selektion zulegen konnten (zu den Weinen von Taupenot-Merme).
Fakten zum Weingut Taupenot-Merme
Das Weingut Taupenot-Merme produziert seit 20 Jahren biologisch, lässt sich aber nicht zertifizieren. Im Burgund mit seinem unberechenbaren Klima ist das häufig anzutreffen. Die Winzer wollen sich durch das Bio-Label nicht allzu fest binden, um in klimatisch schwierigen Jahren auch mal gegen die Bioregeln verstossen zu können ohne gebüsst zu werden. Denn bei den Bodenpreisen und der finanziellen Last auf etlichen Gütern könnte der Verlust einer Ernte wegen des strikten Einhaltens der Biovorschriften unweigerlich mit dem Ruin verbunden sein. Schon so haben die Winzer im Burgund allerhand zu kämpfen mit den Unbillen der Natur. Das Jahr 2021 wird wegen Klimakapriolen als eines der schlechtesten in die Annalen eingehen. Praktisch alle Winzer haben Verluste zwischen 30 - 80 Prozent erlitten.
Zwei Familien schliessen sich zusammen
Die Wurzeln des Weinguts reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Die Grosseltern von Virginie und ihrem Bruder Romain, Armand Merme von Saint-Romain und René Taupenot von Morey-Saint-Denis erwarben den grössten Teil der heutigen Rebparzellen, waren damals aber noch getrennte Betriebe. Vater Jean Taupenot bzw. Mutter Denise Merme heirateten und bewirtschafteten den quasi fusionierten Betrieb ab Mitte der fünfziger Jahre. Heute gehören rund 13 Hektar Rebfläche mit 30 - 70jährigen Rebstöcken in 19 verschiedenen Appellationen zum Betrieb.
Virginie Taupenot ist für Administration und Marketing verantwortlich, ihr Bruder Romain managt die Reb- und Kellerarbeit. Von sich sagt er, er sei eigentlich einer ein fauler Winzer, was wohl eher ein Witzchen war. Romain meinte aber damit, dass er lieber seine Zeit im Rebberg verbringt und die Trauben dort pflegt, statt später im Keller mit allerhand Pülverchen die Sünden des laisser-faire im Weinberg korrigiert.
Alle Weine von der Domaine Taupenot-Merme gibt es hier im Überblick.
